Sonntag, 07.08.2011
Es geht weiter Richtung Westen. Auf dem Weg machen wir Halt an einem Rastplatz
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In der Nähe eines Provincialparks an einem See machen wir eine ausgiebige Pause
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Unser Abendessen bereiten wir auf einem Rastplatz zu. Da können wir die großen Tische nutzen und müssen unsere Garnitur nicht immer auspacken:
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Im Anschluss begeben wir uns bei Einbruch der Dämmerung auf Elchsuche. Kanada ist voll von Elchen, die sind überall:
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Wir sehen sie allerdings leider nur auf den Warnschildern:
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Montag, 08.08.2011
Nach der erfolglosen Elchsuche haben wir uns in der Nacht einen Stellplatz gesucht. Das war nicht so leicht und wir standen deshalb an einer Kreuzung einer entlegenen Straße. Eine Reparatur steht an: Ein Kolben des Vierkolben-Bremssattels vorne links ist fest. Da geht nichts mehr stellen wir fest:
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Wir bestellen im 15 km entfernten Ort Wawa bei Canadian Tire unsere Ersatzteile. Im Anschluss legen wir uns an den hübschen Sandstrand des Örtchens. Macht alles einen recht netten Eindruck hier:
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Dann haben wir (mal wieder) Glück und lernen Roger kennen. Er lebt seit jeher in Wawa, dem 3000 Seelen Ort mitten im kanadischen Nichts in der Nähe des Lake Superior. Der nette Mann bietet uns seine Kajaks an und wir dürfen etwas den See erkunden:
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Er verrät uns noch ein nettes Plätzchen am See zum Übernachten. Wir fahren am Abend dorthin.
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Zunächst wirkt es sehr ruhig, aber nach einer Weile kommen die Rednecks und laden ihren Müll dort ab, machen Burnouts mit ihren Redneck-Pickups oder lungern herum. Der Jugend – und auch den nicht mehr ganz so jugendlichen – hier ist definitiv stinklangweilig. Wir jedenfalls suchen uns einen anderen Platz zum Schlafen um nächtlichen Kontakt mit Cletus und Brandine zu vermeiden (Redneck-Pärchen aus „the Simpsons“, aber es beschreibt einen Teil der Bevölkerung sehr treffend):
Cletus&Brandine
Auf der Suche nach einem neuen Stellplatz zeigen sich dann weitere Probleme der Menschen auf, die in einem trostlosen Städtchen im Nichts aufwachsen: Drogen. Auf dem Bild sind Crackpfeifen und verkohlte Löffel zu erkennen, Nadelhalter und sonstige Utensilien. Diesen Stellplatz nehmen wir nicht!
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Wir fahren zurück an unsere Kreuzung vom Vortag – die hatte sich schon als gut erwiesen – und schauen den Sonnenuntergang an:
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Dienstag, 09.08.2011
Unsere Teile sind tatsächlich einen Tag später da. 1700 km von Toronto ins kanadische Outback innerhalb von 24 Stunden. Echt beachtlich! Unser Glück, wir wollen hier weg. Die meisten Menschen können hier mit Fremden nicht viel anfangen. Wir verlassen mit unseren Teilen im Auto schnellstens die Stadt. Das haben andere Einwohner wohl auch schon gemacht, hier ist sehr viel verlassen worden:
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Weit kommen wir jedoch nicht. 15 km nach Wawa wird die Felge wegen des festen Bremssattels wieder heiß und der Bremssattel und die Beläge müssen an Ort und Stelle gewechselt werden:
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So weit es geht fahren wir noch an diesem Tag. Nachdem ein nettes Übernachtungsplätzchen gefunden ist macht uns seltsamer Geruch auf unseren vermutlich ersten Elch aufmerksam. Die Begegnung ist leider ziemlich unerfreulich, denn der Elch wurde von Jägern geschossen und die Überreste liegen gelassen. Der Geruch zwingt uns weiterzufahren:
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Auf dem Weg nach Thunder Bay werden wir mal wieder mit einem wunderschönen Sonnenuntergang beglückt:
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Mittwoch, 10.08.2011
Wir haben es nicht ganz bis Thunder Bay geschafft. Da wir müde waren hielten wir auf einem Rastplatz an und schliefen dort. Nach dem Aufstehen gönnen wir uns eine Dusche und ein Frühstück:
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Die teure Halterung für den Laptop, die Philip in Deutschland gekauft hatte erweist sich leider als offroad-untauglich. Mit größtem Schmerz wandert das Gestell auf den Müll und die Laptophalterung wird direkt in das Armaturenbrett genietet. Ist eigentlich viel besser so:
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In Thunder Bay waschen wir unsere Wäsche in einem Waschsalon und brechen dann wieder Richtung Westen auf. Auf der Suche nach Wasser stoßen wir auf einen schönen am See gelegenen 12$-Campingplatz. Wir sind dort ganz alleine und bleiben über Nacht:
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Beim Abwaschen des Geschirrs bekommen wir Besuch. Zuerst sind wir etwas irritiert, aber der Fuchs scheint recht freundlich zu sein:
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Donnerstag, 11.08.2011
Weiter geht’s nach Winnipeg. Inzwischen haben wir über 5000 km durch Kanada zurückgelegt. Wir fahren fast den ganzen Tag durch. Immer wieder passieren wir Baustellen mit teilweise bis zu 30 km Länge. Der Verkehr wird durch Stoppmännchen geregelt, die durch Stoppmännchenwarnschilder angekündigt werden:
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Öfter sieht man verlassene Häuser und Hütten am Straßenrand:
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In Winnipeg angekommen gönnen wir uns ein Guesthouse und übernachten für 35$ in einem privaten Zimmer:
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Freitag, 12.08.2011
Wir schlafen aus und brechen auf zum 300 km entfernten Riding Mountain National Park. Das Land ist extrem flach und es sind nur noch wenige Bäume zu sehen. Die Felder sind so riesig, dass sie von Bewässerungsautomaten bewässert werden:
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Im Riding Mountain National Park campen wir für 15$ an einem See und machen uns leckeres Abendessen: Spaghetti mit Tomatensoße:
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Zum Sonnenuntergang steigen wir nochmals ins Auto und fahren durch den Park in der Hoffnung endlich mal einen Elch zu sehen. Die verstecken sich weiterhin hartnäckig, stattdessen stehen wir plötzlich inmitten einer Bisonherde:
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Und noch etwas gibt’s zu sehen: Bären mögen Beeren:
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Da wird die Mutter mit ihren 2 Kleinen neugierig wer sie da verfolgt. Als sie uns direkt anschaut beschließen wir den langsamen Rückzug:
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Samstag, 13.08.2011
Wir duschen und brechen auf um durch den Park zu wandern:
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Elche sehen wir auch diesmal nicht, aber als „Entschädigung“ gibt’s Hörnchen, Schmetterlinge und vertrockneten (und auch lebendigen) Frösche:
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Weiter geht’s Richtung Westen. Das Land wird immer baumloser und steppenähnlicher. Die Züge sind unglaublich lang und doppelt so hoch wie die, die wir bisher so kannten. Wer am Bahnübergang warten muss, der holt sich besser was zum Lesen oder macht mal Kaffee:
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Die Straßen sind nur noch gerade, Kurven gibt es nur noch alle 50-100 km:
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In der Prairie da gibt es auch viele weiße Falter. Viele bedeutet, die Luft ist voll mit denen. Schlaue Einheimische haben dünne Netze vor Ihren Kühlern. Wir nicht – und die selbstmordgefährdeten Tierchen setzen unseren Kühler zu. Mit verringerter Geschwindigkeit aufgrund mangelnder Kühlleistung setzen wir die Reise fort:
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Bis wir am Ziel angekommen sind: Der Wal-Mart-Parkplatz in Regina pünktlich zum Abendessen. Es gibt Nudeln mit Eiern, Schinken und Käse – Lecker:
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Sonntag, 14.08.2011
Den Falterfriedhof an der Fahrzeugfront müssen wir noch beseitigen, um endlich wieder mit voller Leistung durch die Steppe düsen zu können. Diese wird nun noch steppiger und das ohnehin flache Land wird noch flacher:
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Hier wird wohl Salz abgebaut, man könnte fast meinen es sei Winter:
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Die Landschaft ändert sich über 500 km kaum noch:
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Die Provinz Saskatchewan lassen wir hinter uns und erreichen Alberta:
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Das ändert an der landschaftlichen Abwechslung jedoch nicht viel:
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Eine weitere Nacht auf einem Wal-Mart-Parkplatz bringt einen weiteren Sonnenuntergang mit sich:
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Montag, 15.08.2011
Weiter gen Westen, kurz vor Calgary, gibt es eine Selbstwiege-Waage. Da wollen wir doch glatt mal wissen wieviel wir überladen sind. Siehe da, so schlimm ist es nicht. Addieren wir das fehlende Wasser und Philip’s 80 kg so wiegt das Gefährt knapp 2700Kg.
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Durch Calgary wollen wir nicht einfach durchfahren, also steuern wir die Innenstadt an:
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Das Parken kostet allerdings 10$ je Stunde, die Innenstadt wird also mit dem Auto erkundet:
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Das flache Land liegt nun endlich hinter uns. Vor uns die Rocky Mountains. Das tut gut und fühlt sich doch irgendwie heimischer an.
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Geschichten aus den Rockies gibt’s im nächsten Reisebericht.
Viele Grüße von Philip und Jessi |