Reisebericht 22
Mexiko hat uns so gut gefallen, dass wir ziemlich getrödelt haben. Bereits am 22. Februar besuchen uns Nina und Andi in Costa Rica. So haben wir leider nur wenig Zeit in den verbleibenden Ländern Belize, Guatemala, Honduras und Nicaragua…
BELIZE
Freitag, 10.02.2012
…Nach der etwas komplizierteren Ausreise aus Mexiko (die Halsabschneider haben uns nochmal rund 600 Pesos Ausreisesteuer abgeknüpft, die wir eigentlich schon bezahlt hatten – wussten wir leider nicht) sind wir an der Grenze zu Belize.
Hier geht alles schnell und unkompliziert. Erstmal Geld wechseln und zur Desinfektion. Man bekommt eigentlich nur eine Quittung ausgestellt. Erst auf Aufforderung läuft der Mitarbeiter mit einem tropfenden Schlauch einmal ums Auto. Fertig! Garantiert keimfrei fahren wir zum Einreisegebäude. Stempel für uns, Stempel für’s Auto, das war’s auch schon, wir sind drin
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Im Gebäude hinter der Grenze schließen wir die obligatorische KfZ-Versicherung für 2 Tage ab (12 Belizedollar Pro Tag / 6USD je Tag)
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Hinter der Grenze wechseln wir auch noch unsere letzten Pesos in Belize Dollars bei den Straßenwechslern
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Von jetzt an heißt es Gas geben. Wir fahren Richtung Belize City. Hier einige Impressionen von Unterwegs
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Hübsche bunte Häuser
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Ein etwas bescheideneres Modell
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Die Straßen sind gut, aber der Himmel zieht langsam zu
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Belize City ist zu unserer Überraschung nur ein kleines Städtchen. Wir fahren direkt weiter vorbei an der Hauptstadt Belmopan nach San Ingacio. Es wird dunkel und mit dem letzten Sonnenstrahl finden wir den gesuchten Campingplatz.
Dort treffen wir Swantje und Strefan, die mit ihrem Landy ebenfalls von Alaska nach Feuerland unterwegs sind. Leider sind die beiden gerade etwas vom Pech verfolgt: Navi kaputt, I-Pod verloren, irgendwas stimmt mit dem Auto nicht. In einem Restaurant essen wir gemeinsam zu Abend.
Samstag, 11.02.2012
Nach dem Frühstück nimmt sich Philip dem Landy an und kann das Problem direkt lösen. Diesel Vor- und Rücklauf waren vertauscht. Da haben die Herrschaften in der Landrover-Werkstatt (die ganz in der Nähe ist und wegen der Stefan und Swantje hier ihren Stop eingelegt haben) wohl ein wenig den Überblick verloren
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Eigentlich wollten wir heute schon nach Guatemala einreisen, doch Belize gefällt uns gut. wir genießen die nette Gesellschaft und wir beschließen noch einen Tag länger zu bleiben.
In San Ignacio machen wir ein paar Besorgungen
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Auf dem farbenfrohen Markt
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Dann fahren wir über eine Offroad-Strecke zu einer hübschen Lodge. Das Land hier wird hauptsächlich von Mennoniten bewirtschaftet. Die Mennoniten sind so etwas wie die Amish und sprechen Altdeutsch, das wir kaum verstehen. Die sind ganz traditionell mit der Pferdekutsche unterwegs und verweigern sich dem meisten technischem Fortschritt
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Um zu unserem Ziel zu kommen müssen wir eine kleine Furt durchqueren, allerdings nichts wildes
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Die Lodge liegt direkt am Wasser und ist total idyllisch
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Wir sind zu unternehmungslustig um zu faulenzen, also geht’s weiter in den Pine Ridge Park, wo ein Wasserfall 1600 Fuß ins Tal stürzt
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Auf der Plattform sind wir nicht lang allein. Eine Mennoniten-Familie gesellt sich zu uns
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Auf dem Rückweg spielen wir noch ein wenig im Matsch
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Dann entdecken wir eine Boa im Gestrüpp
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Der Weg zurück zum Campingplatz führt durch nette Dörfchen
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Als wir schließlich ankommen ist es dunkel. Wir lassen den Abend gemütlich (naja, Philip und Stefan bei einer Flasche Rum) ausklingen
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Sonntag, 12.02.2012
Die Zeit des Abschieds ist gekommen. Nach dem obligatorischen Abschiedsfoto…
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…brechen wir auf zur nur wenige Kilometer entfernten Grenze nach Guatemala.
Am Parkplatz direkt vor der Ausreise fällt Philip auf, dass wir den Deckel von unserem Wassertank verloren haben. Verdammt! Wir fahren zurück zum Campingplatz, können ihn aber leider nirgens finden. Und so bleibt ein Teil von uns zurück in Belize…
Die Ausreise erfolgt genauso unkompliziert wie die Einreise. Ausreisegebühr bezahlen, Stempel in den Pass.
GUATEMALA
Ein kleiner Guatemalteke zeigt uns wo wir hinmüssen. Erst die Desinfektion (17GTQ ~ 1,7€), dann zur Immigration. Danach zum SAT Schalter für die Fahrzeugeinfuhr (160GTQ ~ 16€). Bezahlen müssen wir an einem Kassenhäuschen. Davor eine lange Menschenschlange, doch man lässt uns sofort vor. Wir bekommen einen Sticker für die Scheiben und die erforderlichen Dokumente.
Direkt hinter der Grenze passieren wir eine kleine Brücke. Eine Dame verlangt 50 Quetzales Brückenzoll (ca. 5 EUR), das ist das 10-fache vom Preis den die Einheimischen bezahlen! Wir versuchen zu verhandeln, doch die Lady bleibt eisern und so müssen wir zähneknirschend die 50 GTQ berappen.
Unser Ziel heute ist Tikal. Klar, Maya-Ruinen, diesmal mitten im Jungle gelegen. Die Straßen lassen zu wünschen übrig
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Die sind geradezu unter aller Sau
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Cowboys am Wegesrand
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Wir haben umgerechnet noch rund 17 EUR in der Tasche. In El Remate (von hier aus führt die Kreuzung nach Norden Richtung Tikal) fragen wir bei einem Polizeiposten nach einer Bank. Die sei nicht weit weg, etwa 40 Kilometer in die andere Richtung. Nicht weit weg? Naja, wir haben keine andere Wahl und müssen nach Santa Elena. Das Straßenbild erinnert uns sehr an Thailand. Überall wird wild gehupt, Autos sind in der Unterzahl
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Eine Bank finden wir schnell, doch Philips Karten funktionieren nicht (EC Karten funktionieren seltenst, nur Master & Visa Card). Auf Jessis Kreditkarte ist nur noch wenig Guthaben, die muss man erstmal aufladen. Die zugehörigen TANs befinden sich auf dem mittlerweile kaputten Laptop. Puh, einen Teil der paar Kröten, die wir abheben können, investieren wir erstmal in eine fettige Riesenpizza bei Pizza Hut. Danach sieht die Welt schon wieder besser aus…
Jetzt geht es den ganzen Weg wieder zurück nach Tikal. Eintritt Einheimische: 25 GTQ, Eintritt Ausländer: 150 GTQ. Philip platzt beinahe die Hutschnur. Für den Campingplatz bezahlen wir nochmal 100 GTQ anstelle wie die Einheimischen 20GTQ. Bisher haben wir nicht rausgefunden, was in Guatemala billig sein soll…
Montag, 13.02.2012
Um 7:00 Uhr morgens brechen wir auf zu den Ruinen. Zum Kreischen und Zirpen unzähliger Tiere fällt die Morgensonne durch den dichten Jungle
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Überall liegen verteilt die Überreste der einstigen Maya Stätte
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Highlight ist der Templo IV, das höchste Gebäude, von wo aus man einen gigantischen Ausblick über den Urwald und die herausragenden Ruinen hat
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Nach der Besichtigung fahren wir nochmal zurück nach Santa Elena, um unser Kreditkartenproblem zu lösen. Dann suchen wir einen Supermarkt auf um uns mit einer Armee von Sandwiches für die weitere Fahrt einzudecken
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Es geht Richtung Süden, vorbei an Poptun, durch Rio Dulce am Lago de Izabal bis nach Chiquimula.
Die Landschaft ist durchweg grün und bergig…
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…die Städte bunt und belebt
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„öffentliche“ Verkehrsmittel!
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Überall am Straßenrand brennt der Müll
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Von jung bis alt wird jeder für die Arbeit eingespannt
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Auch Chiquimula, unser heutiges Nachtquartier, ist eine typisch guatemaltekische Stadt. Am Abend sind überall Marktstände aufgebaut, die Menschen wuseln durch die engen Gassen. Tagsüber sieht alles recht gesittet aus
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Wir nehmen uns ein Hotelzimmer mit geschlossenem Parkplatz direkt im Stadtzentrum und essen an einem Straßenstand (endlich mal für wenig Geld ~ ca 2€) zu Abend.
Dienstag, 14.02.2012
Von Chiquimula aus ist es nicht mehr weit bis zur Grenze von Honduras. Philip ist fasziniert von der Anzahl der Toyotas, man könnte meinen jeder hat einen. Er nennt Guatemala jetzt nur noch Guatoyota
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Auf dem weiteren Weg noch mehr Müll
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Dann erreichen wir die Grenze
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Sieht ja alles recht überschaubar aus. Aber da haben wir uns zu früh gefreut…
Unseren Ausreisestempel haben wir schnell im Pass. Als wir das Auto ausführen wollen, ist gerade Schichtwechsel. Dauert etwa eine Stunde, sagt uns ein Mitarbeiter. Und er sollte Recht behalten. Als wir schließlich drankommen braucht die Dame noch diverse Kopien in 3-facher Ausfertigung. Das Kopierbüro ist direkt nebenan. Ein kurzer Blick auf die Fahrgestellnummer und die Dame lässt uns ziehen… |