Reisebericht 21
Dienstag, 31.01.2012
Ein neuer Tag in Comalcalco. Der Mechaniker konnte die benötigte Nuss doch nicht auftreiben, jetzt muss Plan B her. Tante Lucy kennt noch einen anderen Mechaniker. Talia fährt uns zu seiner Werktstatt und wir dürfen uns die passende Nuss ausleihen. Philip kann den Toyota fertig machen:
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Aber nun muss das Anzugsmoment der Radnabe, also die Kraft in Nm, bei der sich die Radnabe dreht, eingestellt werden. Eine Federwaage haben wir nicht dabei, aber eine Gallone Wasser sind auch knapp 40nm und so können wir präzise nach Werkstatthandbuch arbeiten. Wenn die Gallone + Coladose die Radnabe gerade so dreht ist die richtig eingestellt.
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Talia macht uns leckeres Mittagessen:
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Mittags gehen wir bei Talias Oma vorbei. An einem stürmischen Tag auf der Baja California wurde die Stoffhülle unseres Tisches vom Winde verweht. Die Dame die sich um Talias Oma kümmert ist zufällig Näherin und macht uns prompt eine neue.
Jetzt haben wir Lust auf eine Kokosnuss. Weder Talia, noch ihre Mutter wissen wo wir eine kaufen können. Sonst gibts die doch an jeder Straßenecke. Wie die Mexikaner halt so sind telefoniert Talias Mama kurzerhand mit einem Bekannten. Der hat eine Ranch und steht 10 Minuten später mit 4 Kokosnüssen vor der Tür. Da können wir gleich mal unsere neu erworbene Machete testen. Die ist allerdings noch stumpf und der Mexikaner mit den stahlblauen Augen zeigt uns wie wir sie schärfen können, und so kommen wir doch noch an den leckeren Saft
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Eigentlich wollten wir heute schon Richtung Palenque aufbrechen, aber es ist schon recht spät. Wir bleiben also noch eine Nacht.
Mittwoch, 01.02.2012
Bereits um 6 Uhr morgens machen wir uns auf den Weg. Die ganze Familie ist wach, um uns zu verabschieden. Sogar Tante Lucy kommt vorbei und versorgt uns mit Sandwiches für die Fahrt. Die dauert länger als erwartet. Für die Ruinen ist es uns jetzt zu spät. Wir beschließen die Besichtigung auf den nächsten Tag zu verschieben und suchen uns einen Campingplatz nur wenige Kilometer vom Eingang entfernt.
Dort lernen wir Wolfgang und Giesi (und nicht zu vergessen Hündin „Tussi“) aus Berlin kennen, mit denen wir einen feucht-fröhlichen Abend verbringen.
Donnerstag, 02.02.2012
Um halb sieben werden wir vom Geschrei der Brüllaffen geweckt. Nach einem gemütlichen Frühstück geht’s zu den Maya Ruinen. Die sind recht beeindruckend
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So leer es auf unseren Bildern aussieht ist es in Wirklichkeit leider nicht:
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Abschluss der Besichtigung ist ein hübscher Wasserfall
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Weiter geht’s nach Campeche. Als wir dort unsere bereits vormarkierten Campingplätze ansteuern gibts den einen gar nicht, der zweite soll 350 Pesos kosten. Wir ziehen dem ein Hotelzimmer im Gefängniszellen-Stil in der bunten Innenstadt vor
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Freitag, 03.02.2012
Wir fahren weiter nach Merida. Unterwegs halten wir in einem Dorf bei einer Bäckerei. Hier sind überall Fahrradtaxen unterwegs. Der hier fährt eine ganze Familie spazieren
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Überall begegnen uns Topes. Bösartigste Erhebungen die das ganze Auto schütteln. Manchmal sind sie nicht markiert, so dass man hin und wieder eine Vollbremsung hinlegen muss um Achsbruch zu vermeiden:
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Unser Ziel heute heißt Chichen Itza, eine weitere bedeutende Maya Stätte. Der einzige Campingplatz ist mit dem Auto nicht befahrbar. Da es noch nicht so spät ist wollen wir uns gleich die Ruinen anschauen. Der Parkplatz ist voll mit Bussen, überall rennen Scharen von bunt gekleideten Touristen herum, die Preise sind komplett überteuert. Puuh!
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Wir verzichten auf die alten Steine und fahren weiter zur etwa 50 km entfernten Samula Höhle, wo es nur sehr wenig Tourismus gibt. Bunt beleuchtet liegt hier ein glasklarer Pool unter der Erde
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Philip geht baden, dann geht’s weiter in den nächsten Ort: Valladolid. Leider gibt es auch hier keinen Campingplatz, wir nehmen ein günstiges Zimmer für 200 Pesos.
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Samstag, 04.02.2012
Heute wollen wir nach Cancun. Zum ersten Mal sehen wir das karibische Meer
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Die Beachfront ist zugepflastert mit Hotels. Natürlich auch hier weit und breit kein Campingplatz. Spaßeshalber gehen wir in ein Hotel und erkundigen uns nach den Zimmerpreisen (5000 Pesos). Danke, wir gehen wieder 🙂
Schade eigentlich, wäre hübsch gewesen
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Da wir hier sicherlich nichts in unserer Preisklasse finden werden, fahren wir weiter Richtung Süden. Erst nach Playa del Carmen werden wir fündig. Paa Mul, eine nette Anlage am Strand für 300 Pesos. Immer noch teuer, aber wir haben keine Lust weiterzusuchen. Hier wimmelt es von Dauercampern und Auswanderern. Einige von ihnen – vor allem amerikanische und kanadische – haben hier Palapas (Häuser mit Palmendächern) gebaut. Und auch Gitti und Albrecht aus München hatten die Nase voll von Deutschland und haben sich hier niedergelassen. Sie laden uns zur „Happy Hour“ in ihre superschöne Palapa ein
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Sonntag, 05.02.2012
Wir verbringen den ganzen Tag am Strand, faulenzen, lesen und baden
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Direkt vor der Bucht liegt ein Riff. Gitti und Albrecht leihen uns ihre Schnorchelausrüstung
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Mittags machen wir Pizza in der Pfanne
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Am Abend sind wir bei Gitti und Albrecht zum Grillen eingeladen. Es gibt bayrischen Kartoffelsalat und wir freuen uns wie die kleinen Kinder
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(leider war die Kamera etwas beschlagen, aber die beiden wollen wir euch nicht vorenthalten)
Montag, 06.02.2012
Trotz der guten Versorgung durch Gitti und Albrecht ist unser Kühlschrank leer. Wir müssen einkaufen und verlassen Paa Mul. Weit kommen wir nicht. Nach einem kurzen Stop beim Supermarkt sehen wir ein Schild: RV Park. Wir sind neugierig und der Platz gefällt uns so gut (und ist mit 200 Pesos für Yukatan recht erschwinglich) dass wir beschließen zu bleiben
Wir machen es uns gemütlich, sogar die Markiese wird ausgepackt
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Mittags genießen wir die Sonne am Strand, Nachmittags beginnt es zu regnen. Den Abend verbringen wir mit unseren französischen Nachbarn, mit denen wir den Tag bei einem Nachtspaziergang ausklingen lassen.
Dienstag, 07.02.2012
Es wird ein furchtbar fauler Tag am Strand.
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Am Abend dann Ärger im Paradies. Philip stellt fest dass der Toyota jetzt noch mehr Öl verliert als zuvor. Aber immerhin ist der Fehler schnell gefunden: wir haben einen Riss in der Ölrücklaufleitung des Turboladers. Bei knapp 220.000Km der erste echte Defekt! Enttäuschend diese miserable kiste 🙂
Mittwoch, 08.02.2012
So können wir nicht ewig weiterfahren, eine Werkstatt muss her. Vielleicht können uns Gitti und Albrecht weiterhelfen. Wir fahren also zurück nach Paa Mul und werden von den beiden wieder herzlich empfangen. Wir bekommen eine Adresse in Playa del Carmen.
Dort angekommen wird erstmal eingehend in mexikanischem Tempo überprüft, was da eigentlich los ist. Der Toyota kommt auf die Hebebühne
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Nach dem 1,5 Stunden vergangen sind, und inzwischen das Vorderrad abmontiert war, teilt uns der Chef mit, dass es sehr lange dauern wird, das Problem zu beheben. Philip verliert die Geduld. Er kann nicht mitansehen, wie langsam und planlos die Mechaniker an die Sache rangehen. Philip beschließt das selber in die Hand zu nehmen, er befürchtet sonst sitzen wir eine Woche fest! Bei Autozone decken wir uns mit den notwendigen Teilen ein, dann geht’s zurück nach Paa Mul, wo Philip direkt loslegt. Der ganze Turbolader und Krümmer muss raus.
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Zum reparieren des Teils brauchen wir jemanden der Hartlöten kann. Gitti fährt mit uns nochmals nach Playa del Carmen. Typisch mexikanisch werden wir wieder mal von einem Laden zum anderen geschickt. Schließlich werden wir doch noch fündig. In 5 Minuten ist die Sache erledigt, 100 Pesos wechseln den Besitzer. Kein Schnäppchen, aber die 2 Jungs freuen sich über das schnelle Geschäft.
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Zum Einbauen ist es zu spät, es wird dunkel. Wir dürfen bei Gitti Wäsche waschen und werden mal wieder zum Essen eingeladen.
Donnerstag, 09.02.2012
Philip baut den Toyota wieder zusammen und Wir sind wieder startklar.
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An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Gitti und Albrecht für ihre Hilfsbereitschaft und dass sie sich so lieb um uns gekümmert haben!
Es geht nach Tulum. Wieder mal Maya Ruinen, diesmal mit schöner Lage am Strand. Wir suchen uns einen netten Campingplatz (70 Pesos p.P.)
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und verbringen den restlichen Tag am Meer
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Freitag, 10.02.2012
Früh um 8 machen wir uns auf zu den Ruinen. Nur eine handvoll Touris sind unterwegs. Da haben sich die Mayas wirklich mal ein hübsches Plätzchen ausgesucht
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Von Leguanen wimmelt es hier nur so
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Die Anlage ist klein, wir sind recht schnell durch. Dann machen wir uns auf nach Chetumal zur belizianischen Grenze…
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